Vor kurzem hat der Kongress „owl maschinenbau“ stattgefunden, welcher von der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe organisiert wurde. An diesem nahmen mehr als 170 Gäste Teil. Die Veranstaltung wurde nun bereits 20-mal abgehalten und hat sich im Laufe der Zeit zu einem überaus wichtigen Branchenevent in der Region Ostwestfalen-Lippe entwickelt. Die Teilnehmer des renommierten Branchen-Kongresses schätzen nicht nur die fachlichen Themen, die bei der Veranstaltung behandelt werden, sondern ebenfalls den Austausch mit den Kollegen ihrer Branche. In persönlichen Gesprächen lassen sich schließlich ebenfalls häufig neue Denkanstöße finden.
Welche Veränderungen im Maschinenbau, beispielweise in Unternehmen, welche Maschinen herstellen, mit denen Stanzbiegeteile aus Blech gefertigt werden können, nötig sind, um auch in Zukunft den teils sehr schwierigen Anforderungen gerecht werden zu können, erklärt der folgende Beitrag.
Im Fokus: Reduzierung von Abhängigkeiten
Das erste Thema, welches im Rahmen des Kongresses behandelt wurde, betrifft die Abhängigkeiten der Wirtschaft in Deutschland. Dr. Matthias Diermeier von dem Institut der Deutschen Wirtschaft machte dabei deutlich, dass aktuell eine zu große Abhängigkeit von den weltweiten Märkten für die Bundesrepublik besteht. Daraus ergeben sich zwei Hauptprobleme: Das erste besteht in den moralischen Entwicklungen der Bundesrepublik, etwa im Hinblick auf China, das zweite darin, dass mit dieser Situation generell ein großes Risiko für einen ökonomischen Schaden einhergeht.
Auf lange Sicht betrachtet würden sich für die Wirtschaft in Deutschland zum Beispiel rund sechs Mal höhere Kosten ergeben, wenn sich im Laufe eines Handelskriegs von China abgewendet würde, als für den Brexit angefallen sind.
Nach der Meinung von Diermeier ist es somit aktuell von besonders großer Bedeutung, eine sinnvolle Strategie zu entwickeln, welche die Resilienz der Unternehmen stärkt. Nur so können die Abhängigkeiten von einzelnen Lieferanten und Kunden reduziert werden. Gleichzeitig ist außerdem eine höhere Lagerhaltung anzustreben.
Dynamische Strategieprozesse entwickeln
Die Rahmenbedingungen in der Branche des Maschinenbaus unterliegen heutzutage einem nahezu kontinuierlichem und sehr schnell ablaufendem Wandel. Für die Unternehmen besteht darin selbstverständlich eine nicht zu vernachlässigende Herausforderung.
Der Senior Vice President Strategy and Corporate Development des Unternehmens Claas, dem renommierten Hersteller für Landmaschinen, hat in diesem Zusammenhang auf dem Kongress die Wichtigkeit von dynamischen Strategieprozessen hervorgehoben. Auf solche setzt sein Unternehmen, um mit den herausfordernden Anforderungen umgehen zu können.
So findet beispielsweise die Betrachtung unterschiedlicher Zukunftsszenarien unter dem Einsatz innovativer Techniken statt. Im Anschluss erfolgt eine entsprechende Bewertung dieser möglichen Entwicklungen. Auf diese Art und Weise zeigt es sich als wesentlich einfacher, eine regelmäßige Anpassung der allgemeinen Unternehmensstrategie durchzuführen.
Im Rahmen des Kongresses hielten Branchenexperten außerdem neun spannende Vorträge, in denen sie zahlreiche weitere innovative Beispiele beschrieben, wie der Maschinenbau neue Wege einschlagen und erfolgreiche Ansätze für diese herausfordernden Zeiten finden kann.