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Dienstag, 02 August 2022 06:33

Große Städte: Mieten oder kaufen?

Mietkosten in Leipzig Mietkosten in Leipzig pixabay

Auch, wenn über die Friesen beziehungsweise ihr geliebtes und wunderschönes Nordfriesland viele Witze existieren, so zeigen sie sich doch in einem Punkt zweifelsfrei als führend – nämlich bei den Mietpreisen.

 

In keiner anderen Region in der Bundesrepublik zeigt es sich schließlich als lohnenswerter, eine Wohnung für das gesamte Leben zu mieten, anstatt eine eigene Immobilie zu erwerben. Für die Untersuchung, die dieses Ergebnis hervorbrachte, wurden insgesamt 401 Landkreise und Städte genauer unter die Lupe genommen.

Besonders in großen Städten zeigen sich die Preise für die Mieten jedoch recht hoch, wie sich beispielsweise an den stetig steigenden Mietkosten in Leipzig erkennen lässt. Doch wo lohnt es sich eigentlich, ein Eigenheim zu kaufen und wo besteht die bessere Alternative darin, weiterhin zur Miete zu wohnen?

Mieten statt kaufen: Die bessere Alternative?

Wird im hohen Norden eine Wohnung gemietet, anstatt ein Eigenheim gekauft, können über den Zeitraum von 25 Jahren beeindruckende 177.000 Euro gespart werden. Dieser Wert stellt den Betrag dar, um welchen die Kosten für den Erwerb einer Immobilie die gesamten Kosten für die Miete übersteigen würden.

Allerdings handelt es sich bei Nordfriesland nicht um die einzige Region in Deutschland, wo sich das Wohnen zur Miete günstiger als die Anschaffung einer eigenen Immobilie zeigt. Auf das Eigenheim verzichtet werden sollte so beispielsweise auch in den Großstädten Frankfurt an der Oder und in Rostock. Ähnlich gestaltet sich die Situation in dem beliebten Speckgürtel der Stadt München, beispielsweise im Landkreis Bad Tölz.

Doch worauf lässt sich dieses Phänomen eigentlich zurückführen? Die Ursachen können durchaus verschieden ausfallen. Beispielsweise zeigen sich die Preise für Grundstücke in Nordfriesland überdurchschnittlich hoch – sie betragen nämlich pro Quadratmeter nahezu 5.000 Euro. Diese Kosten übersteigen den Durchschnitt der Bundesrepublik um ein Dreifaches. Pro Quadratmeter beträgt der durchschnittliche Mietpreis zwar ebenfalls recht hohe 9,20 Euro, allerdings zeigt sich dies überaus günstig, wenn ein direkter Vergleich zu dem Erwerb einer Immobilie angestellt wird.

Es lassen sich in Deutschland jedoch ebenfalls Regionen finden in denen sowohl die Mieten als auch die Kaufpreise so niedrig ausfallen, dass sie sich gegenseitig unterbieten. Der Fall ist dies zum Beispiel in Mecklenburg-Vorpommern. Ein starker Gegensatz dazu zeigt sich in Bad-Tölz und Erding: Sowohl die Miet- als auch die Kaufpreise befinden sich auf einem äußerst hohen Niveau, wobei die Mieten durchschnittlich dennoch etwas günstiger ausfallen. Dennoch sind die Preise für Normalverdiener kaum noch zu bezahlen.

Wo lohnt sich der Immobilienerwerb noch?

Wird ein Zeitraum von 25 Jahren als Ausgangsbasis festgelegt, zeigt sich der Kauf eines Eigenheims in dem Großteil der Regionen von Deutschland im Vergleich zu einem Leben als Mieter dennoch als günstiger. Hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang vor allem ländliche Gebiete. Die Bevölkerungszahlen zeigen sich in diesen stark rückläufig, was zu einem sinken der Immobilienpreise führt.

Besonders günstig zeigt sich die Lage zum Beispiel in Thüringen im Kyffhäuserkreis. Pro Quadratmeter Eigenheim werden dort im Durchschnitt lediglich 595 Euro verlangt – somit finden sich dort die günstigsten Immobilien der gesamten Bundesrepublik. Wesentlich höher zeigen sich jedoch die Mietpreise, weshalb Eigenheimbesitzer gegenüber Mietern circa 63 Prozent sparen können.