Da von dem sogenannten Employer-Branding für Unternehmen heutzutage eine überaus große Bedeutung ausgeht, entscheiden sich immer mehr Firmen dazu, sich nach bestimmten Kriterien zertifizieren beziehungsweise auszeichnen zu lassen. Allerdings sorgt die große Masse an unterschiedlichen Zertifizierungen und Auszeichnungen dafür, dass eine Differenzierung dieser hinsichtlich ihrer Bedeutung, Qualität und Glaubwürdigkeit für die Bewerber nicht gerade einfach fällt. Doch auch für die Unternehmen selbst ist es nicht einfach, die passende Arbeitgeberauszeichnung in der großen Masse an Möglichkeiten zu finden.
Worauf generell zu achten ist, wenn es darum geht, herauszufinden, ob ein Unternehmen beispielsweise den Titel Top Arbeitgeber tatsächlich verdient hat und welche Arbeitgeberauszeichnung grundsätzlich existieren, erklärt der folgende Beitrag.
Diese Auszeichnungen für Arbeitgeber existieren
Aktuell gibt es nach Schätzungen weit mehr als 300 verschiedene Arbeitgeberauszeichnungen. Besonders hinsichtlich ihrer Vergabeverfahren können diese große Unterschiede aufweisen. Generell lassen sie sich jedoch in fünf Oberkategorien einteilen.
So existieren beispielsweise Arbeiter-Image-Studien. Bei diesen findet eine Bewertung des Marken-Images, also des Fremdbildes eines Unternehmens, statt. Die Qualität der Kultur, die am Arbeitsplatz gelebt wird, wird im Rahmen von Wettbewerben und Awards bewertet. Daneben erhalten Unternehmen jedoch auch spezifische Auszeichnungen, welche sich auf einzelne Aspekte, wie etwa die Nachhaltigkeit, beziehen. Hält sich ein Unternehmen strikt an einen festgelegten Verhaltenskodex, kann es auch dafür Auszeichnungen erhalten. Eine weitere Kategorie wird durch Auszeichnungen gebildet, die von großen Bewertungsplattformen, wie zum Beispiel von kununu, vergeben werden.
Generell sind Arbeiter-Image-Studien für Bewerber nicht sonderlich aussagekräftig, da diese kaum repräsentieren, welche Kultur im Unternehmen im Arbeitsalltag tatsächlich gelebt wird. Diese Auszeichnungen begrenzen sich lediglich auf die Produkte oder die Dienstleistungen einer Firma. Ein genaueres Hinsehen ist daneben auch empfehlenswert, wenn es sich um Auszeichnungen von Online-Plattformen handelt. In vielen Fällen kann für diese nämlich einfach bezahlt werden, sodass keinerlei Aussagekraft von diesen für die Bewerber ausgeht.
Darauf sollten Bewerber achten
Sind Bewerber auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber und möchten sich im Vorfeld umfassend über diesen informieren, stellen Arbeitgeberauszeichnungen erst einmal eine gute Orientierung dar.
Allerdings sollte niemals darauf verzichtet werden, die jeweiligen Siegel, Zertifizierungen und Auszeichnungen, mit denen ein Unternehmen wirbt, näher unter die Lupe zu nehmen. Es gibt nämlich durchaus Auszeichnungen, welche keinerlei Anforderungen an die Unternehmen stellen – außer die Zahlung eines gewissen Betrages, damit diese das jeweilige Siegel in Zukunft verwenden dürfen.
Im Internet lässt sich über die einzelnen Arbeitgebersiegel schnell und einfach recherchieren. In vielen Fällen ist auf der Webseite des Unternehmens, auf welcher die jeweilige Auszeichnung zu finden ist, auch ein einfacher Klick auf das jeweilige Abzeichen möglich, mit dem eine direkte Weiterleitung zu weiteren Informationen über die Arbeitgeberauszeichnung erfolgt.
Eine besonders große Aussagekraft geht von den Arbeitgeberauszeichnungen grundsätzlich aus, wenn diese eine freiwillige und anonyme Mitarbeiterbefragung für die Zertifizierung vorschreiben. Auch sollte eine Managementbefragung durchgeführt werden, die tiefere Einblicke in die Personalmaßnahmen der Firma erlaubt.
